Interview mit Ann-Kathrin de Moy von WelikeU

Unternehmen und Stage

WelikeU GmbH gegründet 2021

Letzte Rolle/Titel

Geschäftsführerin (Co-Founder)

Personalverantwortung / Umsatzverantwortung

7-10 FTE (als Frontline Lead)

Mitarbeitende Anzahl & Umsatz Unternehmen

10 MA & 150k Umsatz

Was ist deine Superkraft?

Trouble Shooting und mein Lebensmotto: "Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam eine, die wusste das nicht und hat's gemacht"

Was ist dein Buchtipp?

Innovative Unternehmensführung von von Christian Kastner , Christoph Jacob , et al.

Kurzvita

Ann-Kathrin de Moy ist Expertin im Bereich Transformation und Recruiting mit Fokus auf  Kunden-und Mitarbeiterzentrierung. Ihre berufliche Reise führte sie von der Finanzbranche über die Erwachsenenbildung bis hin zu Schlüsselpositionen in der E-Learning- und SaaS-Branche. Als Geschäftsführerin der WelikeU GmbH und Vizepräsidentin im Bundesverband der Vertriebsmanager verbindet sie ihr Wissen in Betriebswirtschaft und Online-Marketing mit tiefer Vertriebsexpertise. Als Podcast-Hostin von "VTalk", motiviert und inspiriert sie gemeinsam mit Heinz-Georg Geissler, Menschen für Ihre Leidenschaft im Vertriebsmanagement.

Interview geführt von Daniela

Mein Name ist Ann-Kathrin und ich bin Geschäftsführerin der WelikeU GmbH, einem Unternehmen, das sich auf die Transformation im Personalbereich, modernes Recruiting und Employer Branding spezialisiert hat. Zuvor leitete ich den Bereich Partner Sales bei Area9 Lyceum. Dort arbeitete ich eng mit meinem Team zusammen, um Partnertrainingsunternehmen für unsere adaptive Technologie zu begeistern. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, ihre Mitarbeitende individuell und ortsunabhängig zu trainieren – jeder in seinem eigenen Tempo und Umfang, basierend auf den tatsächlichen Bedürfnissen.

Ehrenamtlich bin ich Vizepräsidentin im Bundesverband der Vertriebsmanager und verantworte dort den Bereich Content.

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit bei WelikeU und zuvor bei Area9 war und ist die Führung unserer Partner. Das bedeutet, ich muss unsere Partner motivieren und befähigen, als Influencer bei ihren Kunden zu agieren. Das ist eine herausfordernde und spannende Aufgabe, die damit beginnt, neue Partner zu gewinnen oder bestehende Partnerschaften zu stärken.

Häufig beginnt der Kontakt auf Messen oder durch Empfehlungen von bestehenden Kunden. In diesen ersten Gesprächen geht es darum, die potenziellen Partner von der Notwendigkeit eines Umdenkens im Recruiting und in der Mitarbeiterführung zu überzeugen. Nach dem ersten Interesse folgt eine tiefere Auseinandersetzung mit unseren Ansätzen und den damit verbundenen Vorteilen. In dieser Phase präsentieren wir detailliert, wie unsere Lösungen Effizienzsteigerungen und verbesserte Ergebnisse im Personalwesen ermöglichen. Wir teilen Erfolgsgeschichten von Partnern, die bereits von unserer Zusammenarbeit profitieren, und führen Vertragsverhandlungen, um eine langfristige Partnerschaft zu sichern.

Sobald die Vertragsdetails geklärt sind, beginnt die Phase der Integration und Schulung der Mitarbeiter der Partnerunternehmen. Wichtig ist auch der fortlaufende Support und die kontinuierliche Optimierung der Partnerschaft. Unser Ziel ist es, eine beständige, sich entwickelnde Partnerschaft zu fördern, die langfristigen Mehrwert für beide Seiten bietet.

Unsere Kunden generieren wir durch unser Expertenwissen, das wir über Vorträge, Podcastaufnahmen oder Gastautorenbeiträge verbreiten. Dabei sensibilisieren wir für die Notwendigkeit eines Umdenkens im Umgang mit Mitarbeitenden, besonders im Kontext des Fachkräftemangels. Oft wissen Unternehmen nicht, welche Potenziale sie intern haben und welche Mitarbeiter durch gezielte Trainingsmaßnahmen weiterentwickelt werden könnten. Deshalb unterstützen wir Unternehmen dabei, diese internen Ressourcen zu identifizieren und zu nutzen. Durch unsere Expertise zeigen wir, wie bestehende Teams durch individuelle Weiterbildung und Qualifizierung gestärkt werden können, was nicht nur die Mitarbeiterbindung erhöht, sondern auch die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber steigert.

Unsere integrative Strategie, die enge Zusammenarbeit von Marketing,HR und Sales, stellt sicher, dass jede Interaktion auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt ist. Durch diese Zusammenarbeit können wir die Effizienz der Kunden-und Mitarbeitendenansprache verbessern und schnell auf Marktveränderungen oder spezifische Kundenanforderungen reagieren. Dies fördert eine Kultur der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts zwischen den Abteilungen und hilft, ein nahtloses Kundenerlebnis zu schaffen.

Ein wesentlicher Hack, den ich anwende, ist direkte Kommunikation. Nach Gesprächen frage ich oft: „Wie sehen aus deiner Perspektive die nächsten Schritte aus?“ Dies gibt den Kunden die Gelegenheit, sich zu äußern und ermöglicht es uns, ein echtes Commitment zu erreichen. Zudem betonen wir, dass die Entscheidungswege schneller vorangehen, wenn alle relevanten Entscheider – Geschäftsführung, Betriebsrat und Budgetverantwortliche – von Anfang an beteiligt sind. Diese klare und direkte Kommunikation hilft, den Entscheidungsprozess zu beschleunigen und Frustrationen zu vermeiden.

In meiner aktuellen Rolle ist der direkte Dialog, besonders mit Geschäftsführern, unerlässlich. Ein solides Netzwerk ist hierbei von unschätzbarem Wert. Über LinkedIn und den Sales Navigator verfolge ich Veränderungen in den Positionen meiner Ansprechpartner. Mein Netzwerk hilft mir, die richtigen Abteilungen und Kontakte in den Unternehmen zu identifizieren. Regelmäßige Teilnahme an Branchenverbänden und anderen relevanten Veranstaltungen erweitert mein Netzwerk und bietet direkte Einblicke.

Vor drei Jahren initiierte ich einen Podcast, um den Verband und seinen Content bekannter zu machen. Dies gab mir die Möglichkeit, direkt mit interessanten Personen aus meinen Zielunternehmen in Kontakt zu treten und tiefere Verbindungen aufzubauen. Das Feedback aus diesen Gesprächen nutze ich, um stetig dazuzulernen und mein Selbstvertrauen im Umgang mit hochrangigen Entscheidungsträgern zu stärken.

Ich bin eine Freundin von offenen Worten und direkter Kommunikation. In meiner Anfangszeit hatte ich oft Angst vor dem Nein, was dazu führte, dass ich Deals hinauszögerte. Heute frage ich in jedem Meeting nach den nächsten konkreten Schritten und einem klaren Bekenntnis. Diese Offenheit hat mir geholfen, effizienter zu arbeiten und meine Zeit besser zu nutzen.

Als Mutter ist meine Zeit stark begrenzt, was mich dazu zwingt, mich nur mit den Themen zu beschäftigen, die mich wirklich weiterbringen. Meetings finden nur noch statt, wenn alle EntscheiderInnen dabei sind. Diese Konzentration auf das Wesentliche hat meinem Vertriebsalltag einen enormen Schub gegeben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt meines Erfolgs ist meine „Wohlfühlpipeline“. Ich kenne immer meine Konversionsrate und weiß, wie viele Calls ich machen muss, um Termine zu bekommen, wie viele Termine ich brauche, um Abschlüsse zu erzielen und wie viel Umsatz ich in der Pipeline haben muss, um meine Ziele zu erreichen. Dieses Wissen gibt mir Sicherheit und ermöglicht es mir, meine Pipeline proaktiv zu steuern.

Ein Schlüsselerlebnis war, dass ich den meisten Umsatz immer dann gemacht habe, wenn ich mein Ziel schon erfüllt hatte und der äußere Druck weg war. Diese Leichtigkeit spüren auch die Kunden, was den Verkaufsprozess erleichtert. Diesen Ansatz habe ich als Führungskraft adaptiert und versuche, meinen Teammitgliedern diese Leichtigkeit zu vermitteln.

Sales ist ein Teamsport 

Vertrieb ist definitiv ein Teamsport, und das bedeutet für mich, dass mein Erfolg eng mit dem meiner Kollegen verknüpft ist. Wie meine Kollegen im Inside Sales oder im Customer Success Management mit den Kunden interagieren, ist genauso entscheidend wie meine eigene Performance. Wenn meine Teammitglieder nicht das liefern, was ich versprochen habe, steht viel auf dem Spiel. Gleichzeitig ist es ein No-Go, Produkte zu verkaufen, die es eigentlich gar nicht gibt. Indem ich mein Team über meine Tätigkeiten im Vertrieb und die Möglichkeiten im After-Sales-Bereich aufkläre, stärken wir unsere Kundenbeziehungen massiv.

Dies hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, alle an Bord zu haben. In einer früheren Position, als unser Team vor einer Wachstumsstagnation stand, kamen wir zu dem Schluss, dass wir unseren Erfolg nicht einfach kopieren können. Inspiriert von einem Vortrag, der die Beteiligung des gesamten Teams an den Provisionen vorschlug, weil dies alle motiviert, haben wir beschlossen, genau das zu tun. Ich habe meine Provision in einen gemeinsamen Topf geworfen und wir haben diese unter allen Beteiligten aufgeteilt. Das führte dazu, dass wir als geschlossenes Team den Kundenbedürfnissen nachgingen, was mir völlig neue Perspektiven eröffnete. Ich stand nicht mehr alleine da; wir wurden zu einer Einheit, die gemeinsam an den Kundenwünschen arbeitete. Die daraus resultierenden Ideen und Perspektiven waren frisch und innovativ.

Plötzlich waren fünf Köpfe besser informiert über das, was in den Unternehmen vor sich ging, und das gab uns einen enormen Vorteil. Nachdem die Pilotphase erfolgreich war, führten wir dieses Modell im gesamten Unternehmen ein. Mein Gehalt bestand aus einem Fixum und einem variablen Anteil, der an den Umsatz gekoppelt war, und diesen variablen Teil teilte ich durch fünf. Die alte Situation, bei der jeder unabhängig vom Umsatz dasselbe Gehalt erhielt und dadurch die Motivation litt, wurde durch unser neues Modell revolutioniert. Diese Veränderung bot den Mitarbeitenden, die über einen Wechsel nachdachten, weil sie sich mehr Gehalt wünschten, neue Anreize zu bleiben. Die Kolleginnen im Inside Sales wurden zu meiner "zweiten Gehirnhälfte", und wir konnten uns gegenseitig vertrauen. Ich konnte sorglos Urlaub machen, weil ich wusste, dass ich mich hundertprozentig auf mein Team verlassen konnte – kein Kunde wurde vernachlässigt.

Connecte dich gerne mit Ann-Kathrin https://www.linkedin.com/in/ann-kathrin-de-moy/

PS: Wenn dein Unternehmen aus dem Tech Bereich ist und du wissen willst, wie du die Performance deines Sales Teams steigern kannst, buch dir hier dein kostenloses Sparring mit Stephanie.